Irgendwie wird die Zeit immer schneller, je älter ich werde. Es ist deprimierend, das Ende meines Lebens näher zu sehen als den Beginn. Man füge dann noch ein paar der üblichen schlechten Nachrichten über Corona, die entsetzlichen Entwicklungen in den beiden größten Weltmächten und der Klimakrise hinzu, dann verstehst du vielleicht, warum ich es so schwer finde, regelmäßig Blogposts oder eMails zu schreiben. Es scheint alles so unwichtig.

Doch dann sehe ich meinen Enkel. Ich genieße, wie er jeden Tag neu entdeckt, jeden Menschen so akzeptiert wie er ist, mit Begeisterung neue Dinge lernt, ohne groß über morgen nachzugrübeln. Und ich entdecke meine Hoffnung wieder. Ich hoffe um seinetwillen, dass sich alles doch noch zum Guten wendet. Das ist es, was mich immer wieder antreibt, meine Geschichten zu schreiben.

Genießt die #kostenlose #Geschichte dieses Bloghops und besucht auch die anderen Autor:innen. Denkt daran, dass deren Geschichten leider nur auf Englisch zu kriegen sind. Aber wie immer sind es alles recht kurze Erzählungen, so dass ein Versuch nicht schaden kann. Und hinterlasse uns einen Kommentar. Wir lieben es, von dir zu hören. Das füllt unsere Herzen mit Freude, ganz gleich, was du uns sagen willst, denn es bedeutet, dass jemand das gelesen hat, was wir hier zur Verfügung stellen. Und in Zeiten wie diesen ist das wertvoller als alles andere!

 

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Neue-Storch

„Vermisst du die Arbeit nicht?“, fragte ich Melinda.

„Ich lebe hier gerne alleine mit dir.“ Meine Tochter legte einen weiteren geflickten Socken beiseite. „Und vergiss nicht, dass uns die Inquisition hier niemals finden wird.“

Ich lächelte sie an, um ihr zu zeigen, wie sehr sich sie liebte, doch insgeheim sehnte ich mich nach etwas mehr, als nur zu überleben. Mit einem Seufzer spann ich weiter. Der regelmäßige Rhythmus des Rads und Melindas Atemgeräusche entspannten mich, so dass die innere Unruhe nachließ. Unsere Abendroutine wurde erst unterbrochen, als etwas Schweres gegen das Fenster unserer kleinen Hütte donnerte. Da es draußen dunkel war, konnten wir nicht erkennen, was es war.

Meine Finger legten automatisch die Spindel beiseite. Wir hielten beide die Luft an, fürchteten dasselbe. Aber kein Wutschrei war zu hören, keine Forke oder Fackel zu sehen. Etwas erleichtert, aber immer noch misstrauisch rief ich: „Wer ist da?“

„Schon-nnr üfung.“ Die Stimme klang, als würde jemand etwas im Mund halten und versuchen, darum herum zu sprechen. Melinda sah mich an, und ich sah Melinda an.

„Ich kenne jemanden, der so spricht“, flüsterte ich. „Aber die Stimme ist seltsam.“

Wer auch immer vor unserem Haus stand klopfte erneut gegen die dünne Scheibe, die den Wind von uns fernhielt. Wenn sie zerbrach würde der Winter seine eisigen Finger in unser Haus schicken. Also stand ich auf, um zu öffnen. Vorher ging ich aber am Herd vorbei und nahm das größte Messer, dass wir besaßen. Als die Tür aufschwang und den Blick auf einen etwa menschengroßen Drachen mit roten Schuppen freigab, ließ ich es fallen.

Dem Drachen hing ein Stoffbündel aus dem Maul. Als er Melinda hinter mir stehen sah, nahm er das Bündel in die Pranken und bewegte die Kiefer von einer Seite zur anderen, um die Muskeln zu lockern. „Ich verstehe nicht, warum der Boss darauf besteht, dass wir sie ihm Maul transportieren sollen“, sagte er und reichte ihr das Bündel. „Sonderlieferung für dich. Die Neue-Storch sendet ihre Glückwünsche. Ein Willkommensbonus ist der Lieferung beigefügt.“

Mit zitternden Fingern öffnete Melinda das Bündel.

„Es ist ein Junge“, sagte der Drache unnötigerweise. „Und Windeln sind auch dabei.“

Melindas Gesicht spiegelte den Schock, der mich hatte erstarren lassen. Ich musste mich mehrfach räuspern, bis ich endlich die Sprache wiederfand. „Warum schickt uns Storch ein Baby? Wir haben keines bestellt.“

„Neue Regeln.“ Der Drache lächelte und zeigte dabei mehr Zähne als ich im Augenblick vertragen konnte. Ich schluckte, und er lächelte noch breiter. „Wir haben noch ein paar Restposten, die auf die alte Art geliefert werden müssen. Deine Tochter war eine jener Empfängerinnen, die Storch persönlich ausgewählt hat.“

„Restposten? Erläutere das.“ Ich trat beiseite. Solange ich mich erinnern konnte war ich eine von Storchs Helferinnen gewesen, hatte zahllosen Müttern geholfen, nach der Lieferung mit dem schreienden Bündeln zurecht zu kommen. Ich hatte mein Handwerk von meiner Mutter gelernt und es an meine Tochter weitergegeben. Doch, seit die Inquisition begonnen hatte, uns Hebammen als Hexen zu verbrennen, waren wir untergetaucht. Bis jetzt mit Erfolg.

Der Drache rollte sich auf dem Flickenteppich in der Nähe des Herds zusammen und genoss die Wärme des Feuers. Er ließ ein paar glückliche Rauchkringel aufsteigen, bevor er sprach.

„Storch hat viele seiner Mitarbeiter verloren, als die Inquisition beschloss, dass Auslieferungen durch Störche Ketzerei seien und dass jeder, der daran glaubte, abergläubisch und somit zu bestrafen sei. Danach schossen die Leute, auf Störche.“ Er starrte eine Weile in die Flammen, so dass ich das Spinnen wieder aufnahm. Er seufzte zufrieden. „Wie ich schon sagte hat Storch auf diese Art viele Mitarbeiter verloren. Also entschloss er sich, einen direkteren Weg zu wählen. Einen, der nicht auf Storchtransporte angewiesen ist. Und ich hab ihm geholfen, das System zu installieren. Dafür war eine Menge Magie nötig, glaubt mir.“

„Direkt?“ Meine Gedanken rasten. „eine storchfreie Auslieferung?“

„Ist ganz leicht erklärt. Die Samen werden bereits geerntet, wenn sie noch im Einzellstadium sind. Ein magischer Schlauch schickt sie dann auf direktem Weg in den Bauch der Mutter. Es klappt wunderbar. Wirklich.“ Er polierte seine Krallen und sah selbstzufrieden aus. „Und ich spielte eine große Rolle beim Entwickeln dieses Projekts, wenn ich mal so sagen darf.“

Wie konnte Storch Säuglinge direkt zu den Müttern bringen? Noch dazu in ihre Bäuche, wenn ich das recht verstanden hatte. Meine Augen weiteten sich, als ich begriff, was das bedeutete. „Wenn er das Paket in die Mutter hinein schickt, muss es irgendwann ja auch wieder heraus, oder?“

„Jup. Und genau deshalb lädt er dich zu einer Weiterbildung zum Thema ‚Geburt‘ ein. Das ist kurz für ‚Ganzheitlich Erleuchteter Binärer Uterus Radikal Transport‘, dem Namen der neuen Technik. Die Teilnehmerinnen des Kurses sollen das Wissen dann verbreiten.“

Mit einem Mal sah ich mein restliches Leben vor mir – stets unterwegs, um Frauen mit der ‚Geburt‘ zu helfen und Storchs neue Verteilungsmethode bekannt zu machen, so gut ich konnte, stets auf der Hut vor der Inquisition. Ab und an würde ich Melinda besuchen, die hier bleiben musste, um ihren Sohn zu versorgen.

Ich lachte laut. Schlagartig war das Leben wieder aufregend.

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Hier gibt es noch mehr Geschichten (allerdings nur auf Englisch):

First Contact by Barbara Lund

Who Can Blame Him by Bill Bush

The Stuff of Nightmares by Sue Abrie

Regarding Dragons by Vanessa Wells

Midlife Ghostwalker: Katje Storm Episodes 1 thru 10 by Juneta Key

 

#kostenlose #Geschichten

 

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Lange nicht gesehen/gelesen … und das tut mir sehr leid. Wie für viele andere hat sich auch mein Leben während der Pandemie stark verändert. Ich war ziemlich produktiv (letztes Jahr entstanden 52 Kurzgeschichten) und habe die Zeit so gut es ging genossen. Natürlich gibt es Vieles, das sich verändert hat, und die Anpassung war nicht immer leicht. Aber ich habe nie aufgehört, schreiben zu wollen.

Das änderte sich zu Beginn dieses Jahres drastisch. Ich begann, meinen Roman zu vermeiden. Stattdessen plante ich drei weitere, die jetzt ebenfalls darauf warten, geschrieben zu werden, und versuchte mich an Kurz- und Kürzestgeschichten. Die machen zwar Spaß, sind aber nicht so befriedigend wie Romane. Dann begann der Krieg in der Ukraine, und seither habe ich nicht mehr als ein paar Worte zu Papier gebracht. Nicht einmal das Schreib-Event Camp NaNo hat daran etwas geändert (und ich hatte große Hoffnungen).

Der Trubel, der Lärm (auch wenn er meist fröhlich ist), die zurückkehrenden Menschen (oh je, die Menschen, sogar Familie und Freunde) sind mir nach mehr als zwei Jahren der Stille zu viel. Wenn ich meine Gefühle (oder das vorübergehende Fehlen davon) analysiere, denke ich, dass ich eine Form von Depression oder Burnout habe. Es ist nicht so, dass ich nicht schreiben will, das tue ich, ich kann mich nur nicht überwinden. Das ist ein Muster, das ich von meinem Mann und meinem Sohn kenne. Also habe ich beschlossen, es mir nicht zu erlauben, in diesem Zustand zu verharren. Das zieht nur Selbstmitleid nach sich. Von meinem Mann und meinem Sohn habe ich gelernt, dass man langsam und stetig mit viel Auszeit wieder auf die Beine kommt.

Also stecke ich mir jetzt kleinere Ziele. Ich habe beschlossen, sie hier zu posten, damit ihr sehen könnt, wie es läuft. Wie ihr wisst, bin ich nicht besonders gut darin, regelmäßig Blogbeiträge zu schreiben, aber ich werde mein Bestes geben. Vielleicht hilft es auch anderen, sich an die neue Normalität zu gewöhnen, wenn sie sehen, wie ich Fortschritte mache und Rückfälle erlebe, aber niemals aufgebe.

Mein erstes Ziel war es, die Website zu aktualisieren, was ich auch erfolgreich getan habe. Nun sind alle Kurzgeschichten hinzugefügt, die in den letzten zwei Jahren veröffentlicht wurden, und da sie nicht mehr ins Menü passten, habe ich sie auf eine eigene Seite. gestellt.

Ich habe sogar ein Cover für die Geschichte „A Twist on Katlani’s Plan“ gemacht, auf das ich stolz bin. Ich habe die Geschichte im Februar 2021 verkauft und sie ist online kostenlos zu lesen (auf Englisch). Schaut sie euch an, wenn ihr wollt, und lasst mich wissen, ob sie euch gefällt.

Mein nächstes Ziel ist es, eine interessante Flash Geschichte für den kommenden Bloghop zu schreiben. Wir werden sehen, wie das läuft. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, ihr tut es auch.

 

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Es tut mir leid, dass ich im September nicht mehr gepostet habe. Die zeit ist mir einfach so davongelaufen. Mein Mann ist vor ein paar Tagen 60 geworden (was ein wenig Organisation erforderte), meine Schwiegereltern brauchten noch Unterstützung bei der Steuererklärung (und darin bin ich gut), die 5 Anthologien zur Unterstützung der Flutopfer vom Juli 2021 haben viel Zeit und Kraft gekostet und die Frankfurter Buchmesse (für die ein Katalog erstellt werden musste) und der NaNoWriMo (Schreibmonat, der gut vorbereitet sein will) kommen schnell näher.

Deswegen sind etliche meiner Projekte ins Hintertreffen gelangt, und meinen Blog habe ich diesen September komplett vergessen. Aber ich hole auf. Ich liege immer noch gut im rennen bei meiner „52 Kurzgeschichten in 2021“ Challenge (36 von 40 sind fertig, viele eingereicht und 2 haben schon Verleger:innen gefunden). Der Plan für die Serie, die ich 2022 unter meinem neuen Pseudonym schreiben und veröffentlichen will, entwickelt sich großartig mit ein paar richtig coolen Ideen und und ich habe ein paar tolle Projekte von Klienten, auf die ich mir freue oder an denen ich bereits arbeite.

Da es im Oktober wieder Zeit für den vierteljährlichen Bloghop ist, gibt es hier bald wieder einen Post. Hoffentlich freut ihr euch auf die kostenlose Geschichte.

Ich würde mich auch sehr freuen, wenn es ein paar Themenvorschläge für posts gäbe. Ich habe meine Liste jetzt abgearbeitet und finde es schwierig, etwas zu schreiben, wenn ich nicht weiß, um welches Thema es gehen soll.

 

So, und hier noch eine Vorstellung der fünf Anthologien zur Unterstützung der Flutopfer:

Unterstützung für die Opfer und ein Lesegenuss für die Helfer:innen!

Entstanden sind Bücher mit Kurzgeschichten in fünf Genres (Fantasy, Humor & Belletristik, Kinder, Liebe, Krimi & Thriller). Alle Bücher können überall da erworben werden, wo es eBooks, Taschenbücher und Bücher mit Festeinband zu kaufen gibt, wobei sämtliche Erträge (das sind die Einnahmen ohne Druck- und Lagerkosten) komplett an die Aktion Deutschland Hilft! überwiesen werden. Die dazugehörigen Hörbücher sind in Arbeit, aber der Aufwand ist groß und so werden sie noch eine Weile dauern.

Hier ist ein Video zur Vorstellung des Projekts:

 
Und hier ist eine Übersicht der für eine Bestellung nötigen Daten:

Fantasy:
Amazon eBook: B09DX9X45J
epub eBook: 978-3-95681-207-1
Taschenbuch: 978-3-95681-205-7
Festeinband: 978-3-95681-206-4

Humor und Belletristik:
Amazon eBook: B09DXC1SCJ
epub eBook: 978-3-95681-223-1
Taschenbuch: 978-3-95681-221-7
Festeinband: 978-3-95681-222-4

Kinder:
Amazon eBook: B09DX8462H
epub eBook: 978-3-95681-211-8
Taschenbuch: 978-3-95681-209-5
Festeinband: 978-3-95681-210-1

Liebe:
Amazon eBook: B09DX99MWZ
epub eBook: 978-3-95681-215-6
Taschenbuch: 978-3-95681-213-2
Festeinband: 978-3-95681-214-9

Krimi und Thriller:
Amazon eBook: B09DYBXSMG
epub eBook: 978-3-95681-219-4
Taschenbuch: 978-3-95681-217-0
Festeinband: 978-3-95681-218-7

 

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