Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.
Als Dreizehnjährige stolperte ich über ein Buch, dass mich auf Grund der simplen, aber interessanten Gestaltung des Covers sofort interessierte. Ich nahm es mit, obwohl ich von den Bronté Schwestern bis dahin nie gehört hatte (mittlerweile hat sich das natürlich geändert). Die Autorin Pauline Clarke hat mit dem Buch „Die 12 vom Dachboden“ sogar den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen.
Was für geheimnisvolle Spielzeugsoldaten sind das, die Oliver eines Tages unter einem morschen Dielenbrett auf dem Dachboden findet? Sie sehen alt und abgegriffen aus und können, wann immer es ihnen gefällt, lebendig werden und marschieren. Ob sie wirklich einst den Geschwistern Brontë gehört haben, die vor hundert-fünfzig Jahren in einem Nachbarort lebten und durch ihre Bücher weltberühmt wurden? Auf alle Fälle wollen sie zurück zu ihren ehemaligen Besitzern. Aber für Wesen, die kaum größer sind als ein Daumen, ist die Reise lang und gefährlich, selbst wenn es sich um tapfere Soldaten handelt.
Dieses Buch ist genial. Es ist ganz besonders auch ein Buch für Jungen, die gerne Fantasy lesen wollen. Leider gibt es gerade in dem Bereich mehr weibliche Hauptfiguren als männliche, und so ist dieses Buch eine ganz besondere Ausnahme. Es ist aber auch toll für Mädchen. Es verbindet eine unglaublich spannende Geschichte mit Fakten über die bekanntesten Schriftstellerinnen Großbritanniens. Nachdem ich damals das Buch gelesen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wer die Brontés waren. Natürlich gab es noch kein Internet, aber ich habe trotzdem rausbekommen, wie berühmt die Schwestern waren. Ich war nur ein wenig enttäuscht, dass es den Bruder (wahrscheinlich) nicht gegeben hat. Diese Buch ist absolut lesens- und liebenswert. Einmal hatte ich es verliehen und habe mich über meine „Dummheit“ geärgert, bis ich es endlich wieder hatte. Seither habe ich es immer wieder gelesen, auch noch als Erwachsene. Jetzt kommen langsam meine Töchter in das Alter, wo sie es lesen können. Ich bin sicher, dass sie genau soviel Freude daran haben werden wie ich.
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