C – Chaos, Normalzustand für Autor(in)en

In meinem Haus hasse ich Chaos. Es macht mich verrückt, wenn mein Mann seine Zeitungen und seinen Laptop nicht wegräumt, oder wenn die Kinder ihre Schuhe, Spielsachen oder Jacken vergessen… Es dauert immer so lange, bis alles aufgeräumt ist. Merkwürdigerweise ist das in meinem Arbeitszimmer anders. Das ist der einzige Ort, wo ich Chaos wirklich brauche. Ordentliche Buchreihen, Stifthalter oder Papierstapel würden meine Muse vertreiben. Sie ist eben keine ordentliche. Nun ist es aber so, dass ohne ihre Hilfe keines meiner Bücher auch nur im Entferntesten interessant wäre, also gebe ich nach. Ich räume nur zwischen zwei Projekten auf, so dass wir, meine Muse und ich, genug Platz haben, ein neues Projekt anzufangen (ja, ich weiß, dass es verrückt klingt, wenn ich von mir in zwei Personen spreche. Aber Autorin zu sein heißt, dass die Gesellschaft meine Verrücktheiten ignoriert, also gewöhn Dich dran). Übrigens, wie sieht es bei Dir mit der Ordnung aus?