buchbesprechung

David Pawn Mega-Woche


Einer meiner Lieblingsautoren ist David Pawn (der mit wahrem Namen natürlich ganz anders heißt). Ich bewundere, wie mühelos es ihm gelingt, in Genres zu schreiben, die so gar nichts miteinander zu tun haben (Western, Fantasy, Horror). Dazu kommt, dass er ein unglaublich netter Kerl ist. Ihr könnt ihn übrigens (fast) immer auf der Leipziger Buchmesse treffen. Die nächste steht ja praktisch schon wieder vor der Tür.

Meine Lieblingsserie von ihm ist aber ganz eindeutig die „Zaubertränke„-Serie. Man könnte sagen, dort träfe Harry Potter auf Dr. House. Die Grundidee ist leicht: In der Serie sind die beliebten Harry Potter Bücher in Wirklichkeit Memoiren, die McGonagal unter Pseudonym geschrieben hat. Angesiedelt ist die Serie natürlich in Wernigerode am Harz (wo auch sonst) und im Heiler-Krankenhaus Drei Annen Hohne.

Die Hauptfigur, Sophus Schlosser, hat drei Hobbies: Frauen, Frauen und Zaubertränke. Bei letzteren ist er sogar ziemlich talentiert und erfolgreich, im Gegensatz zu den anderen beiden. Daher nutzt er sein Talent, um seine Chancen bei den ersten beiden zu verbessern. Leider sind Liebestränke nicht legal, da sie auf die Nichtmagisch Begabten unerwünschte Nebenwirkungen haben. Und so kommt es, wie es kommen muss, Sophus wird erwischt und zu Liebeskummer verurteilt.

Ich habe Tränen gelacht, und zwar vom ersten (Amortentia, im Augenblick nur 99ct, also ein Schnäppchen!) bis zum derzeit letzten Band (Decoctum Solaris). Selbst jetzt muss ich immer wieder grinsen, wenn ich nur an Sophus denke.

Die ganze Serie ist süchtigmachend. Also fangt an zu lesen. Im Augenblick gibt es den ersten Band zum Sonderpreis, und es lohnt sich wirklich. Sophus hat eine ganze Reihe Abenteuer zu bestehen, und trotz der Anlehnung an das HP-Universum ist dieses eine davon völlig unabhängige Welt mit eigenen Charakteren, Ideen und Orten. Hier können FantasyleserInnen von 14 Jahren aufwärts bedenkenlos zugreifen.

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Buchbesprechung: Der Bubbelmuck

Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.

Ich habe mir das eBook Der Bubbelmuck von Franz Zeller zugelegt, weil ich das Titelbild witzig fand und weil es kostenlos ist. Es ist ein famoses Einsteigerbuch für eBook Anfänger. Die Geschichte ist für jüngere Kinder zum Vorlesen oder selber Lesen gedacht, ist dabei aber so charmant, dass sie auch den vorlesenden Erwachsenen gefallen dürfte.

Die Geschichte ist einfach und mit wenigen Seiten schnell gelesen. Sie erzählt davon, dass eines von Florentins Nussbooten aus der Badewanne verschwindet. Seine große starke Schwester Penny glaubt zu wissen, wer es war: Der Bubbelmuck. Und tatsächlich: als die beiden das Wasser aus der Wanne lassen, hören sie sein Blubbern. Aber wer ist dieser Bubbelmuck? Florentin möchte mehr über den unbekannten Gnom wissen, obwohl aus lauter Angst ständig sein linkes Ohr schlackert. Und Penny würde das Bubbelmuck-Problem am liebsten mit dem schweren Hammer an ihrem Gürtel lösen, obwohl sie nicht so recht an dessen Existenz glaubt.

Dem Autor ist es gelungen, die kindliche Welt der Fantasie und gelegentlichen Selbstüberschätzung so genau darzustellen, als wäre er selbst noch ein kleines Kind auf der Suche nach dem Bubelmuck. Ich kann dieses Büchlein nur jedem wärmstens empfehlen und hoffe, dass ich noch mehr Bücher vom gleichen Autor finden werde.
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Buchbesprechung: Der geheime Garten

Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.

Ich habe Der geheime Garten von Frances Hodgson Burnett das erste Mal mit zwölf Jahren gelesen. Ich habe es so sehr geliebt, dass ich mir nach und nach alle Bücher der Autorin gekauft habe.

Nach dem Tod ihrer Mutter kommt Mary nach England auf das Schloss ihres sonderbaren Onkels. Die geheimnisvollen Umstände, die das verwöhnte Mädchen dort antrifft, krempeln sie völlig um. Heimlich findet sie Zugang zu dem hinter hohen Efeumauern verborgenen Lieblingsgarten ihrer verstorbenen Tante und baut sich dort eine eigene Welt auf. Eines Nachts findet sie ihren zehnjährigen Cousin in einem der hundert Zimmer des düsteren Hauses und verändert mit ihren Geschichten auch sein Leben.

Am besten gefiel mir in dem Buch die Liebe, mit der sich Mary dem Garten widmet und ihn langsam wieder zum Leben erweckt. Man merkte mit jedem Kapitel, wie viel die Natur der Autorin bedeutet. Es war ein direktes Band zu meinem Herzen. Nicht umsonst lernte ich Landschaftsgartenbau nach der Schule und studierte anschließend Forstwissenschaften. Auch wenn es etwas altmodisch ist, und der Anfang für heutige Lesegewohnheiten etwas lahm zu sein scheint, lege ich dieses Buch jedem ans Herz, der die Natur liebt.
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Buchbesprechung: Die Kinder von Bullabü

Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.

"Die Kinder von Bullabü" von Astrid Lindgren

„Die Kinder von Bullabü“ von Astrid Lindgren

Das Buch „Die Kinder von Bullabü“ von Astrid Lindgren ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich der Geschmack einer Person ändern kann, wenn sie älter wird. Eigentlich gehört Astrid Lindgren zu meinen liebsten Autorinnen. Ganz besonders gern habe ich die Abenteuer von Michel aus Lönneberga gelesen (der übrigens auf der ganzen Welt Emil heißt, außer bei uns in Deutschland), und „Ronja Räubertochter“, „Die Brüder Löwenherz“ und „Mio mein Mio“ lese ich heute noch.

„Die Kinder von Bullabü“ besteht aus drei Teilen: „Wir Kinder aus Bullerbü“, „Mehr von uns Kindern in Bullerbü“ und „Immer lustig in Bullerbü“. Laut Klappentext ist es nirgendwo so schön wie in Bullerbü! Es gibt in dem kleinen Dorf nur drei Höfe, und Lisa, Bosse, Lasse, Inga, Britta, Ole und die kleine Kerstin können dort herrlich spielen. Sie bauen Hütten, gehen auf Schatzsuche oder übernachten in der Scheune. Im Sommer angeln sie und fangen Krebse und im Winter laufen sie Schlittschuh und rodeln um die Wette.

Als Zehnjährige fand ich diese Geschichten unglaublich doof. Ich hatte (noch) keinen Blick für die poetische Sprache Lindgrens, und die Abenteuer der Kinder waren langweilig, verglichen mit dem, was meine Brüder und ich jeden Tag erlebten. Wir waren Kapitäne zur See, Räuber im finsteren Wald, Kobolde, Elfen, Prinzessinnen, wilde Reiterhorden, Reporter und vieles mehr, was unsere Fantasie uns einflüsterte. Ich kann mich bis heute nicht erinnern, dass uns je wirklich langweilig gewesen ist, obwohl wir manchmal so getan haben als ob, um die Eltern zu nerven.

Hey, dabei gab es in meiner Kindheit weder Computer (unser erster war ein gemeinsam gekaufter C64 mit Datasette, so einer Art Kassettenspieler als Datenspeicher. Programme musste man selbst abtippen), noch Handys, Spielekonsolen oder MP3-Player. Das Fernsehen fing gerade erst an bunt zu werden, und als Kinderprogramm gab es nur wenige Sendungen im Nachmittagsprogramm. Wie oft haben wir die vor lauter spielen versäumt. Wer von Euch glaubt, ohne diese Bequemlichkeiten auszukommen sollte es ruhig mal ein paar Tage testen. Es macht wirklich Freude, die eigene Fantasie zum Spielen zu nutzen. Da werden Kiefernzapfen zu Menschen, herabhängende Äste zu Hausdächern, leere Joghurtbecher zu Müslischalen und abgebrochene Stöcke zu Löffeln. Übrigens, Reifenschaukeln eignen sich hervorragend zum Tagträumen.

Ich denke durch die wenigen Beschreibungen meiner wirklich gelungenen Kindheit (danke, liebe Eltern) wird klar, warum mich Astrid Lindgrens Buch als Kind nicht begeistern konnte. Aus Liebe zur Autorin habe ich es viele Jahre später, als erwachsene Frau, noch einmal gelesen. Und siehe da, mit einem Mal erkannte ich die Genialität dieser Geschichten. Mir wurde bewusst, wie ungewöhnlich und wunderbar meine eigene Kindheit gewesen ist. Ich verstand, dass Astrid Lindgren dieses Buch für all jene Kinder geschrieben hat, die keinen Wald vor der Haustür haben, und die nicht in ihren Träumen in fremde Welten entfliehen können. Ja, ich habe begriffen, dass genau dieselben Gründe meine Begeisterung für ihre Bücher ausmacht. Man kann sagen, dass das Buch von Astrid Lindgren, das ich am wenigsten mochte, meine eigene Art zu schreiben am meisten beeinflusst hat. Wie sieht es bei Euch aus? Seid ihr von einem Buch oder einem/r Autor/in besonders geprägt worden? Oder gibt es eines, dass Ihr viel besser oder viel schlechter findet, als Eure anderen Lieblingsbücher? Erzählt es mir in den Kommentaren!
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Buchbesprechung: Wölfe ums Schloss

Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.

Ich habe Wölfe ums Schloss von Joan Aiken das erste Mal mit zwölf Jahren gelesen, und sofort war es eines meiner Lieblingsbücher. Ich lese die ganze Serie bis heute immer wieder gerne und finde die Geschichten immer noch faszinierend.

England im 19. Jahrhundert. Ein armes Waisenmädchen soll künftig bei ihrer wohlhabenden Cousine im Schloss auf dem Land leben. Ihre Ankunft dort fällt zusammen mit der Abreise von Onkel und Tante, die für längere Zeit ins Ausland gehen. Künftig sind beide Kinder den Machenschaften einer kriminellen Gouvernante und ihres Helfers ausgeliefert, die sich bemühen, das Schloss in ihren Besitz zu bringen. Doch ganz so hilflos, wie angenommen, sind die beiden Mädchen nicht.

Die beiden Hauptfiguren sind mir schnell ans Herz gewachsen, und die Situation in die sie kamen, war schon ganz schön fies. I fand es klasse, dass sie sich trotzdem nie haben unterkriegen lassen. Sie haben sich mit allen Mitteln zur Wehr gesetzt. Da diese Geschichte in einem England mit ein wenig anderem historischen Hintergrund spielt, habe ich gar nicht bemerkt, wie geschickt Joan Aiken Fakten über das leben in GB eingebunden hat. Einfach genial. Was mir an diesem Buch am besten gefallen hat war, dass sie eine Nebenfigur des einen Romans zur Hauptfigur des nächsten gemacht hat. So gab es für die Figuren immer genug Raum zum Wachsen, und mir wurde nie langweilig. Irgendwann borge ich mir diese Idee mal aus. 😉
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Filmbesprechung: Ponyo

Als ich den Film Ponyo das erste Mal sah, war ich bereits erwachsen. Ich habe ihn von ersten Moment an gemocht. Die Titelheldin ist unendlich liebenswert, und schließlich kann sie nichts dafür, dass sie die Auswirkungen ihres Handelns nicht ganz abschätzen kann. Kinder sind manchmal so.

Der Film erzählt die Geschichte des Goldfischmädchens Ponyo, die davon träumt, ein Mensch zu werden – sehr zum Missfallen ihres Vaters, einem Unterwasserzauberer. Mit Hilfe magischer Kräfte gelingt es Ponyo tatsächlich, aus der bunten Wasserwelt auszubüchsen. Als sie an der Küste in Gefahr gerät, wird sie in letzter Sekunde von dem kleinen Sosuke gerettet. Mit ihm entdeckt Ponyo die Überwasserwelt und mit ihrer Freundschaft wächst ihr Wunsch, bei ihm zu bleiben. Doch Ponyos Kräfte scheinen die Ozeane zu entfesseln und lösen damit Naturkatastrophen aus, die Sosukes Heimatdorf bedrohen. Wird es Ponyo und Sosuke gelingen, das Gleichgewicht der Welt wieder herzustellen und die Dorfbewohner zu retten?

Wie immer sind die Bilder des von Studio Ghibli gezeichneten Film atemberaubend. Aber auch die Botschaft des Films, die gut genug versteckt ist um nicht zu nerven, braucht sich nicht zu verstecken. Es geht in erster Linie darum, dass man mit wahren Freunden selbst die schwierigsten Probleme in den Griff kriegen kann. dabei sei einmal dahingestellt, ob Fünfjährige (das ist das Alter der beiden Hauptfiguren) wirklich schon in der Lage sind, eine so tiefe Freundschaft aufzubauen, wie sie hier dargestellt wird. Mir war das allerdings egal, denn es ist ja ein Fantasy Film, und da nehme ich es mit Kleinigkeiten wie dem Alter nicht so genau. Übrigens ist das Alter der beiden Hauptfiguren auch der einzige Kritikpunkt, den ich an dem Film habe. Es hätte (auch für die Auflösung der Probleme) mehr Sinn gemacht, wenn die beiden Teenager gewesen wären. Dann wäre es auch verständlicher, warum die Mutter des Jungen die beiden beim schlimmsten Sturm aller Zeiten alleine lässt (darüber habe ich mich wirklich geärgert).

Meine Kinder (z.Zt. 10 und 11) fanden den Film toll. Sie haben sich an meinen Kritikpunkten nicht anschließen können. Kommentar meiner Elfjährigen: „Aber Mama, das ist doch ein Film. Da darf das so sein.“ Dem schließe ich mich voll und ganz an. Wie sieht’s aus? habt Ihr diesen Film schon mal gesehen? Wie gefällt er Euch? Oder habt Ihr einen anderen Lieblingsfilm? Schreibt mir, welchen und warum.
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Filmbesprechung: Geschichten aus der Steinzeit

Diesmal will ich eine Filmserie vorstellen, die ich selbst heute noch gerne sehe. Gut, sie ist eher ruhig, nicht so actionlastig wie heutige Jugendfilme, aber sie hat Herz. Die Serie besteht aus drei Teilen (Die Siedlung der Raben, Auf dem großen Fluß, Der Ruf des Stammes), die das Leben in der Steinzeit so detailgetreu wiedergeben, wie es der Wissenschaft zum Zeitpunkt des Drehs bekannt war.

Durch ein Hochwasser wird ein kleiner Junge an das Ufer einer fremden Steinzeit-Siedlung gespült. Nach anfänglichem Zögern wird er in den Stamm aufgenommen und unter dem Namen „Rabenfeder“ aufgezogen. Der Junge wächst heran, gewinnt die Freundschaft eines Mädchens und muss viele Abenteuer bestehen. Rabenfeder möchte ein ebenso guter Jäger werden wie ein von ihm bewunderter Stammesangehöriger. Doch sein Idol hat etwas gegen ihn und macht ihm das Leben schwer.

Die Geschichten um Rabenfeder und seine Freunde sind wunderbar gemacht. Bis ins Detail liebevoll ausgestattet zeigen sie das Leben in der Steinzeit, ohne dabei langweilig zu werden. Auch jüngere Kinder könnten die Filme gucken, weil es keine Kriege oder Brutalität gibt. Für heutige Sehgewohnheiten sind die Filme fast etwas zu ruhig. Nichts kracht, scheppert oder explodiert. Stellenweise wirken die Filme fast wie Dokumentationen, dabei aber immer sehr spannend. Sie sind absolut empfehlenswert für Kinder, die sich für die Anfänge der Menschheit interessieren.
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Buchbesprechung: Die 12 vom Dachboden

Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.

Als Dreizehnjährige stolperte ich über ein Buch, dass mich auf Grund der simplen, aber interessanten Gestaltung des Covers sofort interessierte. Ich nahm es mit, obwohl ich von den Bronté Schwestern bis dahin nie gehört hatte (mittlerweile hat sich das natürlich geändert). Die Autorin Pauline Clarke hat mit dem Buch „Die 12 vom Dachboden“ sogar den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen.

Die 12 vom DachbodenWas für geheimnisvolle Spielzeugsoldaten sind das, die Oliver eines Tages unter einem morschen Dielenbrett auf dem Dachboden findet? Sie sehen alt und abgegriffen aus und können, wann immer es ihnen gefällt, lebendig werden und marschieren. Ob sie wirklich einst den Geschwistern Brontë gehört haben, die vor hundert-fünfzig Jahren in einem Nachbarort lebten und durch ihre Bücher weltberühmt wurden? Auf alle Fälle wollen sie zurück zu ihren ehemaligen Besitzern. Aber für Wesen, die kaum größer sind als ein Daumen, ist die Reise lang und gefährlich, selbst wenn es sich um tapfere Soldaten handelt.

Dieses Buch ist genial. Es ist ganz besonders auch ein Buch für Jungen, die gerne Fantasy lesen wollen. Leider gibt es gerade in dem Bereich mehr weibliche Hauptfiguren als männliche, und so ist dieses Buch eine ganz besondere Ausnahme. Es ist aber auch toll für Mädchen. Es verbindet eine unglaublich spannende Geschichte mit Fakten über die bekanntesten Schriftstellerinnen Großbritanniens. Nachdem ich damals das Buch gelesen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wer die Brontés waren. Natürlich gab es noch kein Internet, aber ich habe trotzdem rausbekommen, wie berühmt die Schwestern waren. Ich war nur ein wenig enttäuscht, dass es den Bruder (wahrscheinlich) nicht gegeben hat. Diese Buch ist absolut lesens- und liebenswert. Einmal hatte ich es verliehen und habe mich über meine „Dummheit“ geärgert, bis ich es endlich wieder hatte. Seither habe ich es immer wieder gelesen, auch noch als Erwachsene. Jetzt kommen langsam meine Töchter in das Alter, wo sie es lesen können. Ich bin sicher, dass sie genau soviel Freude daran haben werden wie ich.
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Buchbesprechung: Wir sind aufs Hexen ganz versessen!

Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.

Meine absolute Lieblingsautorin ist Diana Wynne Jones, die (leider) Ende März 2011 verstarb. Ihr gelang es, mit jeder ihrer Geschichten etwas Neues zu schaffen. Nicht so wie bei einigen großen Erfolgen (HarryP hust, hust), wo sich dieselbe Geschichte eigentlich nur wiederholt. Jedes einzelne von Dianas Werken ist einzigartig, die Charaktere so lebendig, dass sie scheinbar direkt aus dem Buch ins Leben treten könnten. Natürlich fällt es mir bei der gossen Auswahl (sie schrieb unzählige Geschichten, hier eine Übersicht) schwer, mich für eine zu entscheiden. Sie sind alle toll. Die erste Geschichte, die ich je von ihr gelesen habe (da war ich etwa 10 Jahre alt), war „Wir sind aufs Hexen ganz versessen“ (jetzt zu „Neun Leben für den Zauberer“ umbenannt) aus der Crestomanci Serie. Bis heute ist es eines meiner liebsten Bücher.

Cats Schwester Gwendolen weiß immer genau, was sie will – und meist bekommt sie es auch. Denn Gwendolen kann hexen. Darum ist sie überglücklich, als der große Zauberer Chrestomanci sie und Cat in sein Schloss holt. Doch statt magischer Künste lernt sie dort nur Rechnen und Schreiben. Aus Wut darüber beginnt sie zu hexen, was das Zeug hält – so lange, bis Chrestomanci die Geduld verliert …

Vom ersten Augenblick an habe ich Gwen gehasst (tue ich heute noch, aber nicht mehr so glühend wie damals — na kommt, das ist über 30 Jahre her). Sie ist eine fiese Zicke, und stets muss ihr armer Bruder Cat ihre Streiche ausbaden. Als sie dann zu Crestomanci kommen, scheint Gwen ihr Ziel erreicht zu haben, wird aber immer nerviger, weil sie vom großen Zauberer ignoriert wird. Ja, Crestomanci ist dermaßen desinteressiert, dass er dem Leser fast geistesabwesend vorkommt. Als Kind war ich manchmal richtig sauer auf ihn, weil er sich nicht ein bisschen für seinen Zögling einsetzte. Aber dafür gibt es natürlich (wie immer by Diana Wynne Jones) einen guten Grund. Schade, dass ich den nicht verraten kann. Dafür müsst ihr das Buch schon selbst lesen.

Nachdem ich dieses Buch (und weitere von DWJ) gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich auch einmal so tolle Kinder- und Jugendbücher schreiben wollte. Jetzt scheint sich mein Traum so langsam zu erfüllen.

Wie geht es Euch? Was sind Eure Lieblingsbücher? Kennt ihr Diana Wynne Jones (vielleicht vom Kino, wo eines ihrer Bücher als „Das wandelnde Schloss“ verfilmt wurde)? Hinterlasst einen Kommentar, dann antworte ich gerne.

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Buchbesprechung: Das Scharlachrot der Krieger

Leser erleben viele tausend Leben — Nichtleser nur eines.

Ich weiß, ich habe diese Site ziemlich vernachlässigt, aber das wird sich jetzt ändern. In den letzten Monaten geriet meine ganze Planung durcheinander (die Kinder hatten Ferien, ich wurde krank und mehr), aber jetzt ist endlich alles wieder so normal wie es in meiner chaotischen Familie eben sein kann. In den nächsten Monaten könnt Ihr Euch auf fünf (vielleicht auch sechs) weitere Romane von mir freuen. Den Anfang wird ein Fantasy Jugendbuch machen, dass in Schottland spielt (meinem Lieblingsland). Aber jetzt zur Buchbesprechung.

Ich war schon immer ein großer Freund von Geschichte, solange sie spannend dargestellt wird. Leider gibt es nur wenige Autoren, die es verstehen, Geschichte für Kinder lebendig werden zu lassen. Um so mehr hat mich das Buch „Das Scharlachrot der Krieger“ von Rosemary Sutcliff beeindruckt (der Titel der neuen Ausgabe wurde gekürzt). Das Buch spielt gegen Ende der Bronzezeit, als die ersten Eisenwaffen nach Großbritannien kommen. Ich habe es zum ersten Mal mit 12 Jahren gelesen, und nehme es heute immer noch gerne in die Hand.

Der rechte Arm des 9-jährigen Kelten Drem ist seit seiner Geburt gelähmt. Um zum Krieger ernannt zu werden, muss Drem einen Wolf erlegen, aber durch seine Behinderung ist das natürlich eine extrem schwere Aufgabe. Sein Traum vom scharlachroten Mantel der Krieger scheint unerreichbar. Wenn Drem versagt, wird er zu dem in der Nähe lebenden Stamm der „Halbleute“ abgeschoben, dessen Männer für Drem’s Clan die Schafe hüten müssen. Doch Drem gibt so leicht nicht auf, selbst als alles verloren scheint.

Was mich besonders fasziniert hat an dieser Geschichte ist nicht nur die Sorgfältigkeit der Recherche, sondern auch die Art, wie ein schwer behinderter Junge alles tut, um seine Träume zu leben. Selbst unter den schwierigsten Umständen gibt er nicht auf und wagt zu hoffen. So eine Hauptfigur ist selbst für Kinder aus unserem Jahrhundert ein wunderbares Vorbild.

Außerdem ist der geschichtliche Hintergrund so lebendig dargestellt, dass ich als Leserin (selbst als Erwachsene) mich noch immer in der Geschichte verlieren kann und gar nicht merke, dass ich nebenbei auch noch etwas lerne. Das ist genau die Art und Weise, wie unsere Lehrer ihren Kindern Geschichte nahe bringen müssten. Schließlich geht es in Geschichte immer auch um das Schicksal einzelner Menschen. Wie anders kann ich, als Mensch, dermaßen lange Zeiträume sonst begreifen?

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