Irgendwie wird die Zeit immer schneller, je älter ich werde. Es ist deprimierend, das Ende meines Lebens näher zu sehen als den Beginn. Man füge dann noch ein paar der üblichen schlechten Nachrichten über Corona, die entsetzlichen Entwicklungen in den beiden größten Weltmächten und der Klimakrise hinzu, dann verstehst du vielleicht, warum ich es so schwer finde, regelmäßig Blogposts oder eMails zu schreiben. Es scheint alles so unwichtig.
Doch dann sehe ich meinen Enkel. Ich genieße, wie er jeden Tag neu entdeckt, jeden Menschen so akzeptiert wie er ist, mit Begeisterung neue Dinge lernt, ohne groß über morgen nachzugrübeln. Und ich entdecke meine Hoffnung wieder. Ich hoffe um seinetwillen, dass sich alles doch noch zum Guten wendet. Das ist es, was mich immer wieder antreibt, meine Geschichten zu schreiben.
Genießt die #kostenlose #Geschichte dieses Bloghops und besucht auch die anderen Autor:innen. Denkt daran, dass deren Geschichten leider nur auf Englisch zu kriegen sind. Aber wie immer sind es alles recht kurze Erzählungen, so dass ein Versuch nicht schaden kann. Und hinterlasse uns einen Kommentar. Wir lieben es, von dir zu hören. Das füllt unsere Herzen mit Freude, ganz gleich, was du uns sagen willst, denn es bedeutet, dass jemand das gelesen hat, was wir hier zur Verfügung stellen. Und in Zeiten wie diesen ist das wertvoller als alles andere!
Neue-Storch
„Vermisst du die Arbeit nicht?“, fragte ich Melinda.
„Ich lebe hier gerne alleine mit dir.“ Meine Tochter legte einen weiteren geflickten Socken beiseite. „Und vergiss nicht, dass uns die Inquisition hier niemals finden wird.“
Ich lächelte sie an, um ihr zu zeigen, wie sehr sich sie liebte, doch insgeheim sehnte ich mich nach etwas mehr, als nur zu überleben. Mit einem Seufzer spann ich weiter. Der regelmäßige Rhythmus des Rads und Melindas Atemgeräusche entspannten mich, so dass die innere Unruhe nachließ. Unsere Abendroutine wurde erst unterbrochen, als etwas Schweres gegen das Fenster unserer kleinen Hütte donnerte. Da es draußen dunkel war, konnten wir nicht erkennen, was es war.
Meine Finger legten automatisch die Spindel beiseite. Wir hielten beide die Luft an, fürchteten dasselbe. Aber kein Wutschrei war zu hören, keine Forke oder Fackel zu sehen. Etwas erleichtert, aber immer noch misstrauisch rief ich: „Wer ist da?“
„Schon-nnr üfung.“ Die Stimme klang, als würde jemand etwas im Mund halten und versuchen, darum herum zu sprechen. Melinda sah mich an, und ich sah Melinda an.
„Ich kenne jemanden, der so spricht“, flüsterte ich. „Aber die Stimme ist seltsam.“
Wer auch immer vor unserem Haus stand klopfte erneut gegen die dünne Scheibe, die den Wind von uns fernhielt. Wenn sie zerbrach würde der Winter seine eisigen Finger in unser Haus schicken. Also stand ich auf, um zu öffnen. Vorher ging ich aber am Herd vorbei und nahm das größte Messer, dass wir besaßen. Als die Tür aufschwang und den Blick auf einen etwa menschengroßen Drachen mit roten Schuppen freigab, ließ ich es fallen.
Dem Drachen hing ein Stoffbündel aus dem Maul. Als er Melinda hinter mir stehen sah, nahm er das Bündel in die Pranken und bewegte die Kiefer von einer Seite zur anderen, um die Muskeln zu lockern. „Ich verstehe nicht, warum der Boss darauf besteht, dass wir sie ihm Maul transportieren sollen“, sagte er und reichte ihr das Bündel. „Sonderlieferung für dich. Die Neue-Storch sendet ihre Glückwünsche. Ein Willkommensbonus ist der Lieferung beigefügt.“
Mit zitternden Fingern öffnete Melinda das Bündel.
„Es ist ein Junge“, sagte der Drache unnötigerweise. „Und Windeln sind auch dabei.“
Melindas Gesicht spiegelte den Schock, der mich hatte erstarren lassen. Ich musste mich mehrfach räuspern, bis ich endlich die Sprache wiederfand. „Warum schickt uns Storch ein Baby? Wir haben keines bestellt.“
„Neue Regeln.“ Der Drache lächelte und zeigte dabei mehr Zähne als ich im Augenblick vertragen konnte. Ich schluckte, und er lächelte noch breiter. „Wir haben noch ein paar Restposten, die auf die alte Art geliefert werden müssen. Deine Tochter war eine jener Empfängerinnen, die Storch persönlich ausgewählt hat.“
„Restposten? Erläutere das.“ Ich trat beiseite. Solange ich mich erinnern konnte war ich eine von Storchs Helferinnen gewesen, hatte zahllosen Müttern geholfen, nach der Lieferung mit dem schreienden Bündeln zurecht zu kommen. Ich hatte mein Handwerk von meiner Mutter gelernt und es an meine Tochter weitergegeben. Doch, seit die Inquisition begonnen hatte, uns Hebammen als Hexen zu verbrennen, waren wir untergetaucht. Bis jetzt mit Erfolg.
Der Drache rollte sich auf dem Flickenteppich in der Nähe des Herds zusammen und genoss die Wärme des Feuers. Er ließ ein paar glückliche Rauchkringel aufsteigen, bevor er sprach.
„Storch hat viele seiner Mitarbeiter verloren, als die Inquisition beschloss, dass Auslieferungen durch Störche Ketzerei seien und dass jeder, der daran glaubte, abergläubisch und somit zu bestrafen sei. Danach schossen die Leute, auf Störche.“ Er starrte eine Weile in die Flammen, so dass ich das Spinnen wieder aufnahm. Er seufzte zufrieden. „Wie ich schon sagte hat Storch auf diese Art viele Mitarbeiter verloren. Also entschloss er sich, einen direkteren Weg zu wählen. Einen, der nicht auf Storchtransporte angewiesen ist. Und ich hab ihm geholfen, das System zu installieren. Dafür war eine Menge Magie nötig, glaubt mir.“
„Ist ganz leicht erklärt. Die Samen werden bereits geerntet, wenn sie noch im Einzellstadium sind. Ein magischer Schlauch schickt sie dann auf direktem Weg in den Bauch der Mutter. Es klappt wunderbar. Wirklich.“ Er polierte seine Krallen und sah selbstzufrieden aus. „Und ich spielte eine große Rolle beim Entwickeln dieses Projekts, wenn ich mal so sagen darf.“
Wie konnte Storch Säuglinge direkt zu den Müttern bringen? Noch dazu in ihre Bäuche, wenn ich das recht verstanden hatte. Meine Augen weiteten sich, als ich begriff, was das bedeutete. „Wenn er das Paket in die Mutter hinein schickt, muss es irgendwann ja auch wieder heraus, oder?“
„Jup. Und genau deshalb lädt er dich zu einer Weiterbildung zum Thema ‚Geburt‘ ein. Das ist kurz für ‚Ganzheitlich Erleuchteter Binärer Uterus Radikal Transport‘, dem Namen der neuen Technik. Die Teilnehmerinnen des Kurses sollen das Wissen dann verbreiten.“
Mit einem Mal sah ich mein restliches Leben vor mir – stets unterwegs, um Frauen mit der ‚Geburt‘ zu helfen und Storchs neue Verteilungsmethode bekannt zu machen, so gut ich konnte, stets auf der Hut vor der Inquisition. Ab und an würde ich Melinda besuchen, die hier bleiben musste, um ihren Sohn zu versorgen.
Ich lachte laut. Schlagartig war das Leben wieder aufregend.
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Hier gibt es noch mehr Geschichten (allerdings nur auf Englisch):
Lange nicht gesehen/gelesen … und das tut mir sehr leid. Wie für viele andere hat sich auch mein Leben während der Pandemie stark verändert. Ich war ziemlich produktiv (letztes Jahr entstanden 52 Kurzgeschichten) und habe die Zeit so gut es ging genossen. Natürlich gibt es Vieles, das sich verändert hat, und die Anpassung war nicht immer leicht. Aber ich habe nie aufgehört, schreiben zu wollen.
Das änderte sich zu Beginn dieses Jahres drastisch. Ich begann, meinen Roman zu vermeiden. Stattdessen plante ich drei weitere, die jetzt ebenfalls darauf warten, geschrieben zu werden, und versuchte mich an Kurz- und Kürzestgeschichten. Die machen zwar Spaß, sind aber nicht so befriedigend wie Romane. Dann begann der Krieg in der Ukraine, und seither habe ich nicht mehr als ein paar Worte zu Papier gebracht. Nicht einmal das Schreib-Event Camp NaNo hat daran etwas geändert (und ich hatte große Hoffnungen).
Der Trubel, der Lärm (auch wenn er meist fröhlich ist), die zurückkehrenden Menschen (oh je, die Menschen, sogar Familie und Freunde) sind mir nach mehr als zwei Jahren der Stille zu viel. Wenn ich meine Gefühle (oder das vorübergehende Fehlen davon) analysiere, denke ich, dass ich eine Form von Depression oder Burnout habe. Es ist nicht so, dass ich nicht schreiben will, das tue ich, ich kann mich nur nicht überwinden. Das ist ein Muster, das ich von meinem Mann und meinem Sohn kenne. Also habe ich beschlossen, es mir nicht zu erlauben, in diesem Zustand zu verharren. Das zieht nur Selbstmitleid nach sich. Von meinem Mann und meinem Sohn habe ich gelernt, dass man langsam und stetig mit viel Auszeit wieder auf die Beine kommt.
Also stecke ich mir jetzt kleinere Ziele. Ich habe beschlossen, sie hier zu posten, damit ihr sehen könnt, wie es läuft. Wie ihr wisst, bin ich nicht besonders gut darin, regelmäßig Blogbeiträge zu schreiben, aber ich werde mein Bestes geben. Vielleicht hilft es auch anderen, sich an die neue Normalität zu gewöhnen, wenn sie sehen, wie ich Fortschritte mache und Rückfälle erlebe, aber niemals aufgebe.
Mein erstes Ziel war es, die Website zu aktualisieren, was ich auch erfolgreich getan habe. Nun sind alle Kurzgeschichten hinzugefügt, die in den letzten zwei Jahren veröffentlicht wurden, und da sie nicht mehr ins Menü passten, habe ich sie auf eine eigene Seite. gestellt.
Ich habe sogar ein Cover für die Geschichte „A Twist on Katlani’s Plan“ gemacht, auf das ich stolz bin. Ich habe die Geschichte im Februar 2021 verkauft und sie ist online kostenlos zu lesen (auf Englisch). Schaut sie euch an, wenn ihr wollt, und lasst mich wissen, ob sie euch gefällt.
Mein nächstes Ziel ist es, eine interessante Flash Geschichte für den kommenden Bloghop zu schreiben. Wir werden sehen, wie das läuft. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, ihr tut es auch.
Es tut mir leid, dass ich im September nicht mehr gepostet habe. Die zeit ist mir einfach so davongelaufen. Mein Mann ist vor ein paar Tagen 60 geworden (was ein wenig Organisation erforderte), meine Schwiegereltern brauchten noch Unterstützung bei der Steuererklärung (und darin bin ich gut), die 5 Anthologien zur Unterstützung der Flutopfer vom Juli 2021 haben viel Zeit und Kraft gekostet und die Frankfurter Buchmesse (für die ein Katalog erstellt werden musste) und der NaNoWriMo (Schreibmonat, der gut vorbereitet sein will) kommen schnell näher.
Deswegen sind etliche meiner Projekte ins Hintertreffen gelangt, und meinen Blog habe ich diesen September komplett vergessen. Aber ich hole auf. Ich liege immer noch gut im rennen bei meiner „52 Kurzgeschichten in 2021“ Challenge (36 von 40 sind fertig, viele eingereicht und 2 haben schon Verleger:innen gefunden). Der Plan für die Serie, die ich 2022 unter meinem neuen Pseudonym schreiben und veröffentlichen will, entwickelt sich großartig mit ein paar richtig coolen Ideen und und ich habe ein paar tolle Projekte von Klienten, auf die ich mir freue oder an denen ich bereits arbeite.
Da es im Oktober wieder Zeit für den vierteljährlichen Bloghop ist, gibt es hier bald wieder einen Post. Hoffentlich freut ihr euch auf die kostenlose Geschichte.
Ich würde mich auch sehr freuen, wenn es ein paar Themenvorschläge für posts gäbe. Ich habe meine Liste jetzt abgearbeitet und finde es schwierig, etwas zu schreiben, wenn ich nicht weiß, um welches Thema es gehen soll.
So, und hier noch eine Vorstellung der fünf Anthologien zur Unterstützung der Flutopfer:
Unterstützung für die Opfer und ein Lesegenuss für die Helfer:innen!
Entstanden sind Bücher mit Kurzgeschichten in fünf Genres (Fantasy, Humor & Belletristik, Kinder, Liebe, Krimi & Thriller). Alle Bücher können überall da erworben werden, wo es eBooks, Taschenbücher und Bücher mit Festeinband zu kaufen gibt, wobei sämtliche Erträge (das sind die Einnahmen ohne Druck- und Lagerkosten) komplett an die Aktion Deutschland Hilft! überwiesen werden. Die dazugehörigen Hörbücher sind in Arbeit, aber der Aufwand ist groß und so werden sie noch eine Weile dauern.
Hier ist ein Video zur Vorstellung des Projekts:
Und hier ist eine Übersicht der für eine Bestellung nötigen Daten:
Wer nicht mitbekommen hat, was sich zwischen dem 12. und 15. Juli ereignete, muss hinter dem Mond leben oder wenigstens nicht in Deutschland. Vielerorts regnete es mehr als 150l/m² in nur 24 Stunden. Um die 180 Personen starben (darunter Feuerwehrleute und Kinder). Noch viel mehr verloren Haus und Hof, sämtliche Besitztümer und ihre Existenzgrundlage. Darunter auch eine gute Freundin von mir, die sehr dankbar ist, dass sie und ihre Familie mit dem Leben davongekommen sind.
Während ich noch zu geschockt war, kontaktierte mich eine befreundete Autorin, die ich von Facebook her kannte. Sie war auf der Suche nach einem Verlag für eine Anthologie, deren Erträge sie den Flutopfern spenden wollte und zwar am liebsten sofort. Natürlich sagte ich spontan zu. Doch dann trudelte eine Flut von Geschichten ein, die gesichtet, angenommen oder abgelehnt, lektoriert und korrigiert werden mussten. Schnell stellte sich heraus, dass die Geschichten zu vielfältig und zu zahlreich waren, um sie in einer einzigen Anthologie unterzubringen. Jetzt erscheinen sie in 5(!) nach Genres aufgeteilten Bänden (Krimi und Thriller, Humor und Belletristik, Kinder, Liebe und Gedichte, Fantasy) als eBooks, Taschenbücher, Festeinbände und zusätzlich auch noch als Hörbücher.
Es ist für einen kleinen Verlag wie den meinen eine Monsteraufgabe, diese Bücher in nur einem einzigen Monat zur Veröffentlichung zu bringen (nicht umsonst planen die großen Verlage mit mindestens einem Jahr Vorlauf). Dabei muss ich in erster Linie allen Beteiligten danken (Autor:innen, Coverdesignerin, Lektor:innen, Korrektor:innen, Blogger:innen uvm.). Ohne diese großartige Unterstützung wäre dieses Projekt bereits in den Kinderschuhen gestorben. So werden alle 5 Bände zum Ende des Monats als eBook, Taschenbuch und im Festeinband erscheinen.
Die genauen Daten (ISBNs, Links, usw) werde ich rechtzeitig mit euch teilen.
Jetzt mein Aufruf an alle:
Hast du Verbindungen zu Medien (egal welche: Zeitung, Radio, Fernsehen, YouTube-Berühmtheiten, weitere Blogger:innen usw.)? Dann frage doch mal, ob jemand Interesse hätte, uns und unsere Anthologien vorzustellen.
Helft uns zu helfen, damit wir möglichst viel Geld für die Flutopfer sammeln können.
Letzten Monat habe ich vergessen, etwas zu posten, und diesen Monat auch beinahe. Zu den Gründen dafür komme ich gleich. Aber hier ist erst einmal die Veröffentlichung für den Mai: der vierte und letzte Sammelband meiner Märchenadaptionen ist bei Amazon erhältlich (auch in KU). Die anderen Bände werde ich nach und nach bei den anderen Plattformen hochladen, aber erst muss sich das Chaos in meinem Leben beruhigen. Hier sind noch einmal alle vier Sammelbände:
Die Gründe, warum ich im Mai nichts gepostet habe, sind vielfältig. Zum einen kämpfe ich zur Zeit mit einem Motivatiosntief. Ich schreibe zur Zeit Kurzgeschichten, die von Kritikern und Lektoren sehr gelobt werden (z.B. vom Jurymitglied des Writers of the Future Award, David Farland), doch wenn ich sie zu Magazinen einreiche, werden sie immer wieder abgelehnt. Seit März 2020 veröffentliche ich jeden Monat mindestens ein Buch, oft mehrere, (das sind also mehr als 1 Jahr an neuen Geschichten) und die Verkäufe sind so unzureichend wie immer.
Dazu kommt, dass im Dezember ein persönliches Desaster über mich hinwegrollte, von dem ich mich immer noch nicht erholt habe. Es hat Auswirkungen auf mein Zeitmanagement, und die Ideen, die ich habe, werden oft ziemlich dunkel. Manche werden zu Geschichten, die ich einfach nicht schreiben will.
Alles in allem frage ich mich, ob ich noch weitermachen soll. Ich habe ohne Unterbrechung so viele Jahre lang veröffentlicht und geschrieben, Wie ich nicht zugeben möchte. Ich habe Leute mit ihren Geschichten erfolgreich werden sehen (und ich neide es ihnen nicht; sie haben genauso viel Herzblut hineingesteckt wie ich) während meine unsichtbar bleiben (Ja, ich weiß, dass ich ein Idiot bin, wenn es um Marketing geht).
Ich schreibe noch und liebe das Schreiben nach wie vor. Doch der Antrieb, meine Geschichten auch zu veröffentlichen ist verschwunden. Es ist, als wäre ich gegen eine Mauer gerannt und anstatt aufzustehen und einen Weg drumherum zu finden, sitze ich einfach da und kann nicht mehr. Ich fühle mich ausgelaugt und müde und unwillig so weiterzumachen.
Über ein paar aufmunternde Worte würde ich mich sehr freuen. Habt ihr das eine oder andere meiner Bücher gelesen? Was meint ihr, soll ich aufhören oder weitermachen?
Themenmonat April: Neuerscheinung und kostenlose Geschichte
Und schon wieder eine Veröffentlichung: Vom 19. of April an gibt es den dritten Sammelband meiner Märchenadaptionen auf Amazon (Ja, diesmal sogar in KU). Bei den anderen Verkaufsplattformen erscheint es dann in 90 Tagen. Wenn ihr die Geschichten noch nicht kennt, hier sind sie alle:
Today, you’ll also get a free short story from me and I hope you’ll like it. As usual there’s a list of more participants of this BlogHop after my story. Enjoy and leave a comment!
Ein toller Tag
Der erste April war der erste sonnige und warme Tag des Jahres. Natürlich beschloss meine Familie, auf der Terrasse zu essen. Der Himmel war so blau wie die Augen meines kleinen Neffen und kleine weiße Wolken zogen langsam über ihn hinweg. Vögel sangen überall, nicht nur im Garten meiner Eltern, und die Apfel-, Kirsch- und Birnbäume hoben weißen und rosa Blütenwolken der Sonne entgegen.
Ich liebte den Tag – bis mein Blick auf zwei kleine rote Kugeln inmitten der Kirschblüten fiel. Kirschen? Zu dieser Zeit des Jahres? Unmöglich! Es musste etwas anderes sein. Ich stellte den Stapel Teller ab, den ich zum Terrassentisch getragen hatte, drehte mich um und ging näher an den Baum heran.
Mir fiel die Kinnlade runter. Ein Elefant von der Größe eines Kleinwagens saß auf einem der Äste. Seine hellgraue Haut verschmolz perfekt mit den Blüten. Als er seine roten Augen auf mich richtete, stolperte ich rückwärts.
„Leute!“ rief ich. „Hey, Leute! Das müsst ihr sehen!“
„Was denn?“ Mein Bruder rief zurück. Er war gerade dabei, die Teller zu verteilen, die ich stehen gelassen hatte.
„Da ist ein verdammter Elefant in unserem Kirschbaum!“
„Ja, klar.“ Er lachte und arbeitete weiter. „Guter Versuch.“
Seine Kinder kamen angerannt und wollten wissen, wo der Elefant sei, aber als ich auf ihn zeigen wollte, war er verschwunden, egal wie sehr ich versuchte, ihn wieder zu finden. Die Kinder waren ziemlich enttäuscht.
„Das war kein sehr lustiger Aprilscherz“, sagte die Älteste, meine zehnjährige Nichte.
„Ich wollte den Elefanten so gerne sehen.“ Meine jüngste Nichte umarmte mich. „Es tut mir leid, dass er jetzt weg ist.“
Ich sah ihnen zu, wie sie über den blütenbedeckten Rasen rannten und dabei Narzissenbüscheln und Märzenbechern ebenso auswichen wie den schlaffen Krokussen und Schneeglöckchen, ohne es auch nur zu bemerken.
Als ich mich umdrehte, um einen letzten Blick in den Kirschbaum zu werfen, tauchte der Elefant wieder auf, weil er seine Augen öffnete. Wurde er wirklich unsichtbar, wenn er sie schloss?
„Toller Trick, was?“ Er zwinkerte mir zu.
Ich brauchte eine ganze Minute, um wieder zu Verstand zu kommen. Dann fragte ich: „Warum?“ Und als er nicht antwortete, erweiterte ich die Frage. „Warum hast du das gemacht?“
Er kicherte. Es war das seltsamste Geräusch, das ich je gehört hatte, eine Mischung aus einer verstopften Trompete und dem Quieken einer Maus.
Der Elefant spreizte seine großen Ohren, sprang vom Ast und schwebte in der Luft über mir. Mit seinem Rüssel tätschelte er den Scheitel meines Kopfes. „April, April!“
Er flatterte mit den Ohren, erhob sich in die Lüfte und verschwand innerhalb eines Herzschlages. Und ich stand da, starrte ihm hinterher und fragte mich, wie er mit geschlossenen Augen fliegen konnte.
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Hier gibt es noch mehr Geschichten (allerdings nur auf Englisch):
Dieser Sammelband enthält folgende Adaptionen: Die Hütte im Wald, Hänsel und Gretel, und Dornröschen. Selbstverständlich enthält das Buch auch die Originale dieser Geschichten, falls mal eines der Märchen unbekannter ist, sowie drei Bonusgeschichten zu den Adaptionen. Um das Bündel abzurunden, habe ich eine brandneue, gänzlich unveröffentlichte Bonusgeschichte (und das dazugehörige Original) hinzugefügt, die auf dem Märchen Das tapfere Schneiderlein beruht. Wenn du meine Märchenadaptionen noch nicht kennst, solltest du sie dir mal ansehen:
Eine Mechanikerin auf der Flucht, Liebende auf der Suche und eine Schönheit, die ihr Leben verschläft, müssen die Wahrheit entdecken oder sterben…
Es war einmal Magie. Doch selbst in Märchen bleibt die Zeit nicht stehen. Von mechanischen Geräten bis zu Dampfmaschinen verdrängen neuartige Erfindungen die alten Mächte.
Die Hütte im Wald wird einer jungen Mechanikerin zum Verhängnis, Sklavenhändler jagen Hänsel und Gretel, und Dornröschen muss aufwachen bevor sie stirbt. Wird Magie die Rettung sein? Oder Technologie? Oder wird dadurch alles nur noch viel schlimmer?
Finde heraus, wie deine liebsten Märchenfiguren in einer Welt überleben, in der Technik die Magie verdrängt!
Außerdem habe ich mit einem Projekt begonnen, das dich vielleicht auch interessieren könnte. Eine Freundin hat mir drei Bücher geschickt, die sie sehr liebt, die aber sehr gelitten hatten. Sie waren zum Teil eingerissen, einem fehlten Seiten und eines war sogar etwas schimmelig. Ich tue mein Bestes, um sie wiederherzustellen. Meinem Fortschritt kannst du auf meiner Facebook Page or (ganz neu) auf meinem Instagram Profil folgen. In den Begleittexten beschreibe ich, was ich mache.
Als erstes hatte ich die Bücher getrocknet (für 3 Std bei 70°C im Backofen), Dann nahm ich sie auseinander und begutachtete den Schaden. Jetzt verstärke, bzw. flicke ich gerade den Knick in der Mitte einiger Seiten mit dünnem Papier, damit ich mit dem Nähen anfangen kann. Wenn dich das Thema Buchbinden interessiert, Folge mir auf FB oder Insta.
Pst, ich bin’s mal wieder. Ab sofort gibt es meine Märchenserie in vier Sammelbänden mit richtig geilen Titelbildern. Jedes Buch hat eine zusätzliche Bonusgeschichte erhalten. Wenn ihr die Märchen noch nicht in Einzelbänden habt, holt sie euch:
Heute gibt es eine kostenlose Kurzgeschichte von mir. Vorgabe waren: Valentin oder Liebe oder Anti-Liebe, Katze, Zauberbuch und Feuer. Ich hoffe, euch gefällt, was ich daraus gemacht habe. Wie immer gibt es für alle, die gut Englisch können, am Ende ein Liste mit weiteren Geschichten der anderen Teilnehmer:innen dieses BlogHops. Diese Geschichte ist auch gleichzeitig mein Beitrag zum Autoren-Osterkalender 2021. Dort gibt es viele weitere Geschichten auf Deutsch. Schaut doch mal vorbei! Viel Spaß beim Lesen und hinterlasst mir einen Kommentar!
Feuerherz
Mit Gregory zum Hexenjagderinnerungsfeuer zu gehen war Jackies Traum, seit sie mit dreizehn das erste Mal mitgehen durfte. Zwei Jahre später wurde er nun wahr.
Sie kämpfte gegen ihre Aufregung, während sie ihr bestes schwarzes Kleid anzog – das am wenigsten von der Sonne ausgeblichene – und dazu einen violetten Schal mit passender Leggings. Leider konnte sie gegen ihren zerbeulten Hexenhut und ihre Schnürstiefel nicht viel tun. Beim derzeitigen Stand der Finanzen der Familie, musste sie nehmen, was sie sich leisten konnten.
Wie war Gregory nur auf sie aufmerksam geworden? Normalerweise hing er mit den angesagten Mädchen rum. War ja auch egal. Er hatte sie zu seiner Partnerin gewählt, keines der anderen Mädchen.
Eingewickelt in den weiten, schwarzen Umhang, den sie von ihrer Großmutter – einer der letzten echten Hexen – geerbt hatte, wartete Jackie auf ihren Traumprinzen. Ihr Herz raste, als die Limousine vor dem Haus hielt.
Doch niemand öffnete ihr die Tür, und als sie schließlich allein einstieg, war der langgestreckte Raum mit den dunkelblauen Samtsitzen im Innern leer. Sogar die getönte Scheibe zwischen ihr und dem Fahrer war geschlossen. Sie hatte sich noch nie so einsam gefühlt. Die Enttäuschung machte ihr Herz schwer.
Gerade als sie die Limousine wieder verlassen wollte, fuhr der Wagen los. Die Tür schloss sich mit dumpfem Knall und Jackie fiel in einen der weichen Sitze.
Miau!
Das Geräusch kam aus einem der eingebauten Schränkchen am vorderen Ende des langen Raums, und der Befehl war eindeutig. So fest sie konnte in ihren Umhang gewickelt, öffnete Jackie die kleine Tür. Sie erwartete, jeden Moment von einer Furie angegriffen zu werden. Sie hatte wenig Talent, mit Hexentieren umzugehen.
Aber der Kater – schwarz mit weißen Vorderpfoten – verließ das Versteck mit erhobenem Schwanz und miaute erneut, als wolle er sagen: „Was hat das so lange gedauert?“ Er drehte sich um und starrte Jackie an.
Wenige Herzschläge später hielt die Limousine und die Tür wurde aufgerissen.
„Da ist die Prinzessin der heutigen Nacht!“ Gregorys Stimme war wie Honig und ließ ihre Knie weich werden.
Der Kater maunzte verächtlich und kratzte die ausgestreckte Hand, bevor Jackie sie nehmen konnte.
„Fuck, warum hast du denn das Monster mitgebracht?“ Gregory saugte an seinen Fingern, während Jackie aus der Limousine stieg.
„Der gehört mir nicht. Er war in einem der kleinen Fächer eingesperrt.“ Warum nur hatte sie das Gefühl, sich verteidigen zu müssen?
Gregory grunzte und nahm sie am Oberarm. Nicht gerade sanft zog er sie zu dem Weg, der den Hügel hinauf zum Feuerplatz führte. Wie es die Tradition verlange brannte es in einem Steinring auf der Spitze eines luftigen Hügels in der Nähe einer Quelle. Alle vier Elemente vereint waren das Zeichen dafür, dass die Hexenverfolgungen niemals wiederholt werden würden. Bei den Elementen hatten die letzten echten Hexen vor über hundert Jahren Frieden mit den Untalentierten geschlossen.
Jackie freute sich auf den Tanz ums Feuer. Wenn die Flammen langsam erstarben, würden die, deren Kräfte sich bereits manifestiert hatten, durchs Feuer springen. Die anderen würden warten, bis es nur noch glühende Kohlen waren.
Jackie liebte die Flammen. Ihre Familie bestand hauptsächlich aus Feuerhexen. Tief atmete sie den würzigen Geruch rauchenden Holzes. Er schien sie zu rufen, aber Nein. Das war nur dieser blöde Kater, der Gregory anfauchte.
Erst als sie sich den Jugendlichen näherten, die bereits ums Feuer tanzten fiel ihr auf, dass gar keine Erwachsenen da waren.
Wo waren die Betreuer? Sie hätte nie die Erlaubnis bekommen, hier zu erscheinen, wenn die Schule nicht angekündigt hätte, dass sie die Betreuer stellen würde. Außerdem begann Gregorys Griff an ihrem Arm langsam zu schmerzen. Sie wollte sich gerade umdrehen und gehen – selbst mit Gregory an der Seite wollte sie den Mobbern aus der Schule nicht ohne einen Erwachsenen in der Nähe begegnen – als zwei kräftig gebaute junge Männer auf sie zu traten. Der Mutter sei gedankt, Gregory hat seine Leibwächter mitgebracht, um mich zu beschützen. Jackie entspannte sich, als sie neben sie traten.
„Bist du ganz sicher?“, fragte Gregory jemanden hinter Jackie.
„Hexen brauchen bis zu fünfzehn Minuten, bevor sie brennen.“ Es war Dinas Stimme, und sie badete Jackie in Eiswasser.
Gregory nickte seinen Leibwächtern zu. Vier starke Hände packten Jackies Arme. Bevor sie auch nur protestieren konnte, flog sie ins Herzen des Feuers.
Die Hitze und der Rauch des brennenden Holzes brannten auf der Haut und erschwerten das Atmen. Tränen schossen ihr in die Augen. Ranken aus Feuer schienen sich um ihre Arme und Beine zu wickeln und den Flug zu verlängern. Heiße Luft brachte ihre Haare zum Tanzen.
Miau! Der Kater sprang ihr nach und gemeinsam landeten sie in einem Funkenregen auf weißglühenden Kohlen. Jackie fiel vorwärts und ihre Hand prallte auf einen brennend heißen Kiesel. Trotzdem schlossen sich ihre Finger instinktiv darum. Um ihn genauer anzusehen, blinzelte sie die Tränen fort. Mit leisem Zischen tropften sie auf den heißen Stein, wo sie von den Flammen aufgeleckt wurden. Die heiße Luft trug den Dampf davon.
Da veränderte sich der Kiesel. Er wurde größer, länger, wuch sich zu einem Rechteck aus, flach und weich anzufassen. Die Ecken verwandelten sich in vergoldetes Metall. Ein Zauberbuch? Nur echte Hexen besaßen welche.
Jackie war so aufgeregt, dass sie die ungemütliche Situation nicht mehr wahrnahm.
„Ich wusste es,“ sagte der Kater. „Von dem Moment an, als mein Blick auf dich fiel, wusste ich, dass du eine echte Hexe bist. Eine der wenigen Hexen, die alle vier Elemente ausbalancieren können.“
„Du kannst sprechen?“ Mit einem Mal waren Gregory, Dina und all die anderen weiter weg als der Mond.
„Was glaubst du, wie ich dich sonst unterrichten könnte?“ Der Kater setzte sich und begann sein hochgestrecktes Hinterbein zu lecken. „Willst du sie gar nicht bestrafen?“
„Das klingt wie eine echt gute Idee.“ Jackie grinste und zog das Feuer an sich. Flackernd und glühend kam es Flamme um Flamme zu ihr, kletterte ihre Beine hinauf und verteilte sich über ihren Körper, ihr Gesicht, ihre Haare und ihre Arme. Wie eine lebende Fackel trat sie aus dem Feuer.
Gregory wurde bleicher als der weiße Sand am Meer. Ohne seine Leibwächter wäre er auf den Boden geprallt. Sie trugen ihn so schnell sie konnten den Hügel hinab. Ihnen folgte Dina, die während des Laufens wie eine Banshee kreischte. Die meisten anderen jungen Leute flohen ebenfalls. Nur eine Handvoll griff beherzt nach Decken und dem Feuerlöscher.
Bevor sie etwas tun konnten, schickte Jackie die Flammen zurück ins Feuer.
„So bleibt mehr für uns,“ sagte sie zu den verdutzten Helfern und zeigte auf den langen Tisch, der über und über mit Delikatessen beladen war. „Lasst uns feiern!“
Der Kater kam aus den Flammen und setzte sich neben sie. „Ich bin ziemlich stolz darauf, dass du niemandem wehgetan hast.“
„Die rennen nach Hause zu ihren Mammas und Pappas und heulen, dass sie mich umgebracht haben.“ Jackie sprach mit Feuer in der Stimme. „Sollen sie sich doch für eine Weile selbst Ärger einbrocken.“
„Hah! Ich wusste, dass du die richtige Hexe für mich bist.“ Der Kater ließ die Zunge heraushängen, und es sah genau so aus, als würde er lachen.
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Weitere Teilnehmer:innen am BlogHop und ihre Geschichten:
Willkommen im neuen Jahr. Hoffentlich wird 2021 besser für uns, obwohl es mit ein paar Knallern gestartet ist (nicht nur in den Nachrichten, sondern auch in meiner Familie). Bevor ich euch jetzt mit der langen Rede verschrecke, die gleich folgt (es wird das einzige Mal in diesem Jahr sein, versprochen), lasst mir doch eure Themenwünsche für das nächste Jahr da. Ich habe schon wieder keine Ideen mehr und würde mir gerne eine Liste mit interessanten Themen wie die vom letzten Jahr zusammenstellen und würde mich über eure Hilfe freuen. Hinterlasst mir doch ein Thema in den Kommentaren.
Und jetzt zu den beiden Ps, die nach nach diesem Post nicht mehr erwähnen werde: die derzeitigen politischen Unruhen in den USA und die Pandemie. Fangen wir mit Letzterem an. Ich weiß, dass die Einschränkungen für alle hart sind, aber vergesst bitte nicht, dass jeder für das Wohl der anderen mit-leidet. Das ist aber nicht das Einzige, das wir tun können, um zu helfen.
Hast du ein Familienmitglied, ein/e Freund:in, Nachbar:in, oder Bekannte, die du lange nicht gesehen hast? Ruf sie an. Geh sicher, dass es ihnen einigermaßen gut geht, und dass keine schwarzen Wolken über ihnen hängen. Depressionen schleichen sich langsam an, so dass man oft erst bemerkt, dass man welche hat, wenn es zu spät ist. Solltest du finanziell gut dastehen, verschenke doch ein Buch oder etwas Musik. Sich wenigstens für einige Zeit gedanklich von der Pandemie trennen zu können, ist ein guter Weg, die eigene Mitte wiederzufinden.
Und vergiss auch nicht dein eigenes Wohlergehen. Besonders wenn du allein lebst, solltest du dir jeden Tag ein wenig frische Luft gönnen. Und wenn du dich nur für ein paar Minuten an ein offenes Fenster stellst (natürlich ist ein Spaziergang in einer wenig besuchten Gegend besser, aber eben nicht für jeden machbar). Haltet Abstand von allen, die nicht mit euch zusammenwohnen und tragt eure Masken. Wenn du es möchtest, kannst du mich auch gerne wissen lassen, wie es dir geht. Ich mache mir viele Gedanken um meine Familie, meine Freunde und meine Leser:innen. Hoffentlich ist das alles bald vorbei.
Und nun zum zweiten P (Politik). Hier werde ich mich kurz halten, denn kaum ein Amerikaner liest Deutsch, wenn es auch die (ausführlichere) englische Fassung gibt. Etwas, das sich JEDER zum Leitsatz machen sollte, egal in welchem Land der Welt: Wenn du jemandem zustimmst, der die Demokratie hasst und abschaffen will, für den nur die eigenen Ideen zählen und der bereit ist, andere Leute zu verletzen und/oder zu töten, um seine Ziele zu erreichen, dann stehst du auf der falschen Seite. Denn solche Leute sind (neo)Nazis.
Vielen Dank fürs Zuhören. Ich werde mir so schnell keine Luft mehr machen müssen (hoffentlich).
Ich kann kaum glauben, dass es schon wieder Dezember ist. Wenn man nur die Seite der Veröffentlichungen ansieht, war es ein erfolgreiches Jahr. Seit April habe ich jeden Monat mindestens ein Buch herausgebracht und ich habe noch einige in Vorbereitung. Diesen Monat ist der fünfte Band meiner „Gaggle of Stories“ Serie dran. Er enthält elf amüsante Kurz- und Flashgeschichten. Für mehr Informationen bitte auf die Englische Seite wechseln (s. Flaggen oben).
Davon abgesehen war dieses Jahr aber eine Katastrophe. Und ich rede nicht nur von der Pandemie. Ist euch aufgefallen, wie früh dieses Jahr die Blätter rot geworden sind? Das ist Wasserstress. Die Böden hier in Deutschland (und vermutlich in vielen anderen Regionen der Welt) verlieren rapide Wasser, und es gibt einfach nicht genug Regen, die Reservoire wieder aufzufüllen. Es mag vielleicht noch ein paar Jahre dauern, aber wir werden uns an eine Welt ohne solche Wälder gewöhnen müssen, wie wir sie bisher kennen. Das erste Mal in meinem Leben habe ich mehr Angst als ich zugeben möchte.
Und selbst mein sicherer Hafen, der einzige Ort, an dem ich meine Reserven in all den Jahren wieder auftanken konnte, schwindet. Ich habe dieses Jahr kaum geschrieben (höchstens 250tsd Worte überwiegend in Kurzgeschichten und Übersetzungen). November – streicht das – das ganze Jahr(!) ist nicht so gelaufen wie geplant. Ich bin wenig zum Schreiben gekommen und finanziell war es ein Desaster. Keine einzige Buchmesse, zu der man gehen konnte (die Online Events haben sich Mühe gegeben, sind aber einfach kein Ersatz für den persönlichen Kontakt), keine Lesungen – Ich vermisse das so sehr (mehr noch als das Geld, das ich nicht verdienen konnte).
Zu Beginn der Pandemie konnten wir unsere Kinder für 1/2 Jahr trotz ihrer besonderen Bedürfnisse nicht besuchen. Sie haben sich tapfer gehalten, aber die Schäden werden jetzt langsam deutlich. Meine Älteste klammert im Augenblick sehr und die Kleine hat sich in sich zurückgezogen und macht sich Sorgen um ihre Zukunft. Das wird viele Besuche und stundenlange Telefongespräche kosten, sie wieder auf die Reihe zu bringen.
Aber ich will mich nicht beklagen. Immerhin sind wir gesund, meinem Enkel geht es prima und das Leben ist immer noch interessant. Deshalb werde ich auch weitermachen solange mir das Finanzamt nicht den Hahn zudreht.
Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr (und lasst uns hoffen, dass das nächste besser wird).