Mein Sommeralbtraum

Im Januar buchte ich einen Flug für meine mittlere Tochter (13) nach Amerika, wo sie zwei Wochen bei guten Freunden von uns bleiben sollte, um ihr Englisch aufzubessern. Nachdem der Flug gebucht war, erhielt ich eine eMail, die mich bat einen Begleitservice zum Preis von $300 zu bestätigen, ohne den meine Tochter nicht reisen könne. Die Bezahlung sollte am Flughafen erfolgen. Ich buchte also diesen Service. Schließlich wollte ich, dass mein Kind in Sicherheit reisen würde.

Im Juli rief ich die Fluggesellschaft an, um zu fragen, ob ich meine Tochter bis zum Abfluggate begleiten dürfe. Da erfuhr ich, dass meine Tochter überhaupt nicht fliegen könne, da ich den Begleitservice nicht bestellt hätte. Mir wurde gesagt, ich müsse ein neues Ticket kaufen, was mich $1,700 für den Flug und $300 für den Service kosten würde. Geschockt und frustriert rief ich mein Reisebüro an und die klärten das (dachte ich jedenfalls). Es stellte sich heraus, dass das Computer-System von American Airways nicht mit dem von US Airways kompatibel ist, so dass niemand US Airwaiys darüber informiert hatte, dass ich den Service gebucht hatte. Das war aber weder meinem Reisebüro noch mir mitgeteilt worden. Mit viel Druck buchte American Airways schließlich den Flug so um, dass er direkt durch das System von US Airways ging, und berechneten mir dafür 400€ (die ich zähneknirschend akzeptierte, da das immer noch besser war als beinahe $2000). Ich bezahlte, und mir wurde gesagt, dass bei US Airways Kinder unter 15 aber über 13 unbegleitet fliegen könnten, so dass ich die zusätzlichen $300 am Flughafen nicht bezahlen müsse. Gut, dachte ich, alles in Ordnung.

Am 10. August brachte ich meine Tochter rechtzeitig zum Flughafen Schipol (etwa 5 Stunden von uns entfernt), da das der einzige Flughafen gewesen war, der einen Direktflug zu ihrem Ziel angeboten hatte. Ich checkte sie ein und fragte erneut, ob ich sie bis ans Abfluggate begleiten dürfe, da sie erst 13 sei und alleine reisen würde. Die Dame am Schalter informierte mich, dass das nicht möglich sei, da ich keinen Boarding-Pass hätte. Als es schließlich Zeit wurde, sich zu verabschieden oder das Flugzeug zu verpassen, umarmte ich meine Tochter schweren Herzens und ließ sie ziehen. Sie sah so unglaublich erwachsen aus…

Anschließend suchte ich mein Auto (auch nicht gerade einfach) und fuhr 1 1/2 Stunden, um einen Onkel zu besuchen. Wir aßen gemeinsam Mittag, redeten und hatten Spaß, was mich von meinen Sorgen ablenkte, bis uns ein Telefonanruf unterbrach. Die Freundin, die auf meine andere Tochter aufpasste, sagte mir dass die Fluggesellschaft sich geweigert habe, meine Tochter an Bord des Fliegers zu lassen, und dass sie noch in Schipol sei.

Als der Schock halbwegs verdaut war, machte ich verschiedene Telefonanrufe. Schließlich gab die Fluggesellschaft zu, dass der Fehler bei ihnen lag, da mich niemand darüber informiert hatte, dass ich zum Ticketschalter hätte gehen und den OBLIGATORISCHEN!!! Service hätte buchen und bezahlen müssen. Zu dem Zeitpunkt war ich aus Frust kurz vorm Platzen. Überraschenderweise ging alles sehr schnell und unkompliziert, als sie herausgefunden hatten, wie falsch informiert und unglücklich ich war. Ich wurde gebeten, nach Schipol zurückzukommen. Sie buchten für mich und meine Tochter ein schönes Hotel, bezahlten alles, verzichteten auf die Service-Gebühr und ließen meine Tochter den Flug am nächsten Tag nehmen. Alles, was ich tun musste, war ein Formular zu unterschreiben.

Verständlicherweise wartete ich diesmal, bis das Flugzeug in der Luft war und mir eine Mitarbeiterin der Fluggesellschaft bestätigte, dass meine Tochter an Bord sei. Sie ist jetzt bei unseren Freunden und scheint ziemlich glücklich zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn du einen Kommentar hinterlässt, speichern wir die von dir eingegebenen Daten, um sicherzustellen, dass deine Worte dir zugeordnet werden und niemandem sonst.
Wir werden diese Daten niemals weitergeben.