Bis an den Rand gefüllt mit Wissenswertem und neuen Ideen fuhren Mein Mann und ich weiter nach Xanthen. Die Altstadt ist sehr hübsch, und es gibt sogar zwei Windmühlen (eine in der Stadt, die andere ein kleines Stück außerhalb). Das Beste war aber der Archäologische Park mit den zum Teil wieder aufgebauten römischen Gebäuden. Gleich hinter dem Eingang ist eine dreidimensionale Karte, die die wieder aufgebauten Gebäude in dunkelgrau und die noch zu untersuchenden Bereiche in hellgrau anzeigt. Auf dem Foto habe ich den Rhein blau eingefärbt, damit man mal sieht, wie dicht er an der Stadt entlang floss. Heute liegt er weiter entfernt, denn in den letzten 1500 Jahren ist er etwas gewandert.
Xanthen wurde als einzige Stadt als Colonia gegründet (alle anderen waren vorher gegründet und erhielten den Titel erst später), was sie zu einer zivilen Stadt mit besonderen Privilegien machte. Sie wurde von Kaiser Trajan entworfen (wahrscheinlich wurden die Entwürfe nur von ihm abgesegnet). Um 275 n.Chr. wurde sie zerstört und aufgegeben. In der Nähe gab es auch ein dauerhaftes Militärlager, das aber im Museumspark nicht im Fokus stand.
Natürlich hatte die Colonia alles, was eine solche Stadt haben musste: ein Colosseum, Tempel, Badehäuser, Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude, Abwasserkanäle, Frischwasseraquädukte und so weiter.
Mein Mann und ich waren besonders von dem teilrekonstruierten Colosseum beeindruckt. Wie wunderbar symmetrisch die Unterkonstruktion war … Es war absolut beeindruckend, die Stümpfe der Originalpfeiler zu sehen, die nach über 1500 Jahren immer noch zu einem guten Teil zu sehen waren. Alle andere war über die Jahe von den Menschen abgetagen und in der mittelalterlichen Neugründung verbaut worden.
Es war zwar kein besonders großes Colosseum, aber es gab genug Platz für alle 1500 römischen Bürger. Die sandige Arena war groß genug, um Wildschein- und Bärenkämpfe abzuhalten, aber auch für Gladiatorenkämpfe. Für Pferde- oder Wagenrennen war sie aber zu klein.
Obwohl Gladiatoren überwiegend Sklaven waren, wurden sie oft abgöttisch verehrt. Manchmal wurden sie auch wegen guter Leistungen in der Arena freigelassen. Es gab strenge Regeln, wie die „Spiele“ abzulaufen hatten. Die Bewaffnung und Panzerung war bis zum kleinsten Hosenknopf vorgeschrieben (Achtung Redewendung: Römer kannten keine Knöpfe). Es gab auch strenge Vorschriften, wer gegen wen kämpfen durfte (Bitte etnschuldigt die schlechte Qualität des Fotos. da, wo ich es aufgenommen habe, war es ziemlich dunkel, und das Aufhellen hat die Beschriftungen ziemlich verwaschen. Hier gibt es weitere Informationen über Gladiatoren).
Es gab auch mehrere Puppen, die sich gerade als Gladiatoren fertig machten. Aber ich glaube, dass die Proportionen nicht ganz stimmen. Gladiatoren mussten viel muskulöser gewesen sein, denn ihre Ausrüstung war recht schwer UND sie trainierten und kämpften auf Sand (bist du jemals an einem Strand gerannt? Dann weißt du, wie kraftraubend das ist). Die Kämpfe dauerten durchschnittlich nur wenige Minuten, sagte unsere Fremdenführerin.
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