Daheim kleideten sich die Römer in erster Linie bequem, aber, da Germania ein vergleichsweise kaltes Land war, mit warmen Stoffen. Die Männer passtensich auch an und trugen schließlich oft auch die langen Hosen, die die germanischen Männer trugen. Die Spielzeuge der Kinder ähnelten denen, mit denen auch heute noch Kinder spielen (Watscheltiere wie z.B. Enten, Kreisel, Murmeln, usw.). Schuhe wurden aus stabilem Leder hergestellt und schützten die Füße in erster Linie vor der Kälte und den spitzesten Steinchen. Trotzdem spürte man jede Unebenheit durch die Sohle (Ich weiß das, weil ich mir selbst ein paar gekauft habe. Sie sind sehr bequem aber es fühlt sich fast so an wie barfuß zu laufen).
Soweit ich das erkennen konnte, liebten es die Römer bunt. Die Stoffe in den Räumen, die wir gesehen haben, waren überwiegend in Gelb-, Grün- und Rottönen, sowie in den natürlichen Schattierungen von Wolle. Interessanterweise gab es keine Teppiche, Läufer oder Wandteppiche. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie es nicht gab, oder ob sie von den Rekonstrukteuren nur weggelassen wurden. Jedenfalls wirkten die Zimmer, die wir besuchen konnten, recht spartanisch eingerichtet (im heutigen Wortsinne. Die Römer habe sicherlich nicht den Lebensstil der Spartaner kopiert 😀 ).
Wenn Römer das Haus verließen, gab es strikte Kleidervorschriften. Die Menge und Qualität der Stoffe, die eine Person trug, zeigten klar die finanzielle Situation der Familie. Je mehr und je besser, desto höher der Status. Togas wurden dazu benutzt, um im Winter warm zu bleiben, aber auch um Respekt zu zeigen. Zum Beispiel wurden Frauen, deren Toga die Füße nicht bedeckte als nicht respektvoll erachtet. Zu Zeiten der Römer zeigten nur Huren und die ganz, ganz Armen ihre Füße. Ein Mann konnte sich sogar scheiden lassen, wenn bei seiner Frau auf der Straße mehr als die Zehenspitzen unter ihrer Toga zu sehen waren. Also ist das Bild rechts in dieser Hinsicht falsch (Ich erzähle in einem späteren Beitrag, wo ich das gelernt habe).
Wie man auf dem Bild links sehen kann, war Sicherheitskleidung noch nicht erfunden. Wie dieser Schmied kleideten sich die Römer bei der Arbeit bequem, auch wenn es sie gefährdete. Ich wette es gab eine ganze Reihe Arbeitsunfälle.
Die Germanen trugen viel wärmere Kleidung. Da sie nicht an Annehmlichkeiten wie Fußbodenheizungen gewöhnt waren, trugen sie auch im Haus lange Röcke und warme Hosen. Im Freien wurden meist mehrere Lagen übereinander gezogen, um die Kälte und den Regen abzuhalten. Ich schätze, dass sie im Sommer in ähnlicher Kleidung draußen herumliefen wie im Haus. Aber darüber sagte unsere Führerin nichts, so dass ich das nur vermuten kann.
Ich glaube, dass die meisten Römer in Xanthen ihre Stoffe von den Germanen kauften, die Reichsten ausgenommen, die ihre Stoffe sicherlich direkt aus Roma kommen ließen. Nicht jeder hatte die Mittel, sich das leisten zu können. Unsere Führerin bestätigte jedenfalls lebhafte Handelsbeziehungen zur umliegenden Bevölkerung.
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